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Liebe Entdecker dieses Schlesienfoto-Blogs!

Wir freuen uns, Ihnen nach dem erfolgreich abgeschlossenen dreiteiligen, trinationalen deutsch-polnisch-tschechischen Schlesienfoto-Workshop die ersten sichtbaren Ergebnisse und Bilder präsentieren zu können.
Klicken Sie dazu bitte auf die verlinkten Blogs der TeilnehmerInnen auf der rechten Seite und sehen Sie selbst, welche Motive vom ersten Wochenende im winterlichen Lubowitz (Oberthema "Landschaftsfotografie"), vom zweiten Wochenende in Opava/Troppau (Oberthema "Porträtfotografie") und vom dritten Wochenende in Görlitz (Oberthemen "Architektur" & "Event") es geschafft haben, veröffentlicht zu werden.

Wir sind gespannt auf Kommentare und Anmerkungen - und hoffe, sie lassen sich von Bildern und Hinweisen dazu inspirieren Schlesien kennen zu lernen und nebenbei ein paar Tipps auch für ihre eigenen Fotografien aufzugreifen.

Die Ausstellung: Die Schlesienfoto-Ausstellung wird ihre Premiere während der deutsch-tschechischen Kulturtage in Troppau/ Opava feiern.

13. - 15. August 2009 Schlesisch - Deutscher Verband Begegnungszentrum Troppau (CZ)
12. September 2009 Kulturfestival der Deutschen Minderheit in Breslau/ Wroclaw (PL), Jahrhunderthalle, ifa-Stand

Zum Hintergrund des Projektes

Das Schlesienfoto-Projekt wurde im Rahmen der Förderung der Deutschen Minderheiten in Polen und Tschechien zum großen Teil durch das Institut für Auslandsbeziehungen aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert und gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern und weiteren Förderern wie dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk sowie dem Schlesischen Museum in Görlitz durchgeführt.
Wir danken allen Partnern für Ihre Mitarbeit und Unterstützung und präsentieren hier gerne die Ergebnisse der Workshops, in deren Rahmen nicht nur schöne Fotos entstanden sind, sondern auch gezielt Kompetenzen zum Nutzen von regionalen und überregionalen Medien auf- und ausgebaut wurden.
Während der Workshops konnte erlebt werden, dass und wie die verschiedenen Bevölkerungsteile Schlesiens zusammenleben und miteinander lernen können - und aus dieser Vielfalt heraus Potenziale für die gesamte Region entwickeln

Gibt es eine schlesische Architektur?

Unter diesem Motto stand die dritte Begegnung von jungen Leuten aus Deutschland, Polen und Tschechien, die vom 2. bis 5. April in Görlitz stattfand. Die insgesamt 12 jungen Deutschen, Polen und Tschechen trafen sich mittlerweile zum dritten Mal im Rahmen des Fotoseminars „Schlesien - eine fotografische Entdeckung“, diesmal im verbliebenen deutschen schlesischen Teil, in der dt. pl. Europastadt Görlitz -Zgorzelec.

Nach dem polnischen Łubowice-Lubowitz und dem Thema Landschaftsfotographie, nach dem mährisch-schlesischen und dem heutigen tschechischen Opava mit dem Thema Portraitfotographie, nun also die Begegnung in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, in einer Stadt mit mehr als 4000 Baudenkmäler aus mehreren Architektur- und Stilepochen.
Das Thema liegt bei diesem städtischen und freibetretbaren Geschichtsbuch mit so vielen einzigartigen Baudenkmälern somit auf der Hand. Es drehte sich alles um das Thema Architektur. Was ist schlesisch? Ist es nur das, was in der preußisch-schlesischen Zeit in Görlitz entstand oder kann man dieses Thema weiterfassen. Ein Ausflug in die schlesische Geschichte mit seiner Architektur und Baumeistern stand in Form eines Vortrags und einer Diskussion am Anfang des Treffens. Der zweite Tag startete mit einer theoretischen Einführung in die Spezifitäten der Architekturfotographie, der anschließend gleich der praktische Teil in Form einer geführten Stadtführung folgte, die zu ausgewählten und ungewöhnlichen Orten der Europastadt führte.
Die nachmittägliche, zweistündige Führung durch das Schlesische Museum, welches sich in dem ältesten profanen Renaissancegebäude Deutschlands befindet, bereicherte das mittlerweile schon umfangreiche Wissen um Schlesien, das die jungen Leute in den unterschiedlichsten Teilen Schlesiens und bei unterschiedlichen Begegnungen mit seinen Menschen sammeln konnten.
Den Nachmittag des zweiten Tages verbrachten die jungen Leute in geschlossenen Räumen, an ihren mitgebrachten Laptops, um die Produkte ihrer Erkundungstouren zu verarbeiten und um diese mit der freien Software Gimp zu verschönern und richtig ins Bild zu setzen. Abends ging es dann gemeinsam nach Zgorzelec zu einer Vernissage eines Zgorzelecer Fotographen, der Bilder seiner Tour durch Indien in den Räumlichkeiten des Dom Kultury, der ehemaligen Ruhmeshalle, präsentierte.
Der dritte Tag war bestimmt durch einen ganz konkreten Fotoauftrag, den die Teilnehmer zu bearbeiten hatten. Der Auftrag lautete, eine Fotoserie zum Thema Stadtarchitektur zu erstellen. Mit einer ganz konkreten Idee im Kopf zogen die jungen Leute los und fanden interessante Motive und Ansichten, die sie am Nachmittag dann kommentiert mit Texten ins Netz stellten. Bei schönstem Wetter und dem durch die Händler der Stadt Görlitz organisierten Frühlingsfest machten die jungen Schlesieninteressierten dann noch Erfahrungen im Bereich der Eventfotographie. Am letzten Tag standen erneut praktische Bearbeitungen am Rechner im Vordergrund. Den Abschluss bildete der gemeinsame Wunsch der Teilnehmer, die entstandenen Bilder nicht nur im Internet zu präsentieren, sondern in einer Printform einer weiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Schlesien ist spannend und abwechslungsreich in vielerlei Hinsicht. Es ist ein entdeckungswürdiges Land, ein reiches Land mit unterschiedlichsten Landschaften, heutigen und gestrigen Menschen mit interessanten Biographien und Gesichtern und spiegelt Geschichte in seiner Architektur, sei es Holz, Beton, Ziegel oder in den Fenstern und Türen, den Augen und Mündern wieder.

Michael Winter

Begegnung der Generationen in Troppau

Vom 5. bis 8. März trafen sich die zwölf jungen Teilnehmer des Fotoseminars aus Deutschland, Polen und Tschechien zum zweiten Mal, diesmal im tschechischen Opava/Troppau, der ehemaligen böhmisch-schlesischen Hauptstadt.
Nachdem sich die jungen Leute beim ersten Treffen im polnischen Lubowice/Lubowitz mit dem Thema Landschaftsfotografie auseinandersetzten, drehte sich bei der zweiten Begegnung alles um das Portrait. Was lag da näher, als in direkten Kontakt zu treten mit den Menschen, den Schlesiern, in Troppau und im Hultschiner Ländchen. Ausgehend von der Unterkunft und dem Tagungsort, der Pension Koruna am Rande der Troppauer Altstadt, entdeckten und erlernten die jungen Leute zunächst die grundlegende Theorie zum Thema Portraitfotografie. Mit dem Basiswissen ausgestattet und der Absolvierung einiger praktischer Übungen zum Thema Emotionen, Formate und Ausschnitte, ging es dann mit großer Vorfreude und dem Bus zur ersten Begegnung ins nahe gelegene Kravaře/Deutsch Krawarn.

In einem ehemaligen schlesischen Adelssitz, dem Schloss Krawarn, empfingen uns die Mitglieder des deutschen Freundschaftskreises (DFK). Bei Kaffee und Pfannkuchen informierten sie die jungen Gäste über die wechselvolle Geschichte des Hultschiner Ländchens und des Schlosses. Bauherr des vierflügeligen Barockschlosses aus den Jahren 1721 bis 1728 war Johann Rudolf Freiherr von Eichendorff, der Vater des Dichters Joseph Freiherr von Eichendorff, auf den wir bereits in Lubowitz stießen.
Alle Teilnehmer stellten sich vor und es war beeindruckend zu hören, welch interessante Menschen, Biografien und Generationen sich hier in den historischen Räumen zusammenfanden und sich austauschten. Nach Besichtigung der Michaeliskapelle mit seinen schönen Engelsfiguren, die das Bild „Der Engelsturz“ halten, stimmten die Krawarner das Schlesierlied an, welches aber nur das Auftaktlied zu vielen weiteren Heimatliedern sein sollte, die nachher in den Begegnungsräumen den jungen Leuten präsentiert wurden.
Mit vielen neuen Eindrücken und Fotos ging es am späten Nachmittag zurück nach Troppau. Den Abschluss des ersten Tages prägte am späten Abend die Diskussion um den erschütternden Reportagefilm „Schusswechsel“, der sich mit den Grenzen in der Fotografie beschäftigt.

Im Mittelpunkt des zweiten Tages standen die Begegnungen mit Mitgliedern des Schlesisch-Deutschen Verbandes in Troppau. Ort dieses Treffens war das Begegnungszentrum des Verbandes. Das Treffen war von beiderseitiger, großer Neugierde geprägt und die 19 bis 26-jährigen Teilnehmer lauschten interessiert den Geschichten der Troppauer. Nach den Gesprächen und der Besichtigung der Ausstellung in den Räumlichkeiten des Verbandes führten die „echten Troppauer“, wie sie selbst sagten, die jungen Leute in kleineren Gruppen durch ihre Stadt, zeigten ihnen die schönsten Plätze, das Theater, die Kirchen und im Einzelfall ihr ganz privates Zuhause. An all den genannten Orten wurden sie fotografiert.
Den Nachmittag nutzten die Teilnehmer für die Bearbeitung ihrer neuen Fotos, die sie nach und nach mit Texten versehen und auf dem Foto-Blog veröffentlichen werden.

Nach dem oberschlesischen Lubowitz und dem böhmisch schlesischen Troppau inklusive Hultschiner Ländchen wird der dritte Teil des Workshops vom 2. bis 5. April im deutschen, niederschlesischen Görlitz stattfinden.

Michael Winter

Łubowice/ Lubowitz 12. bis 15.02.2009 *PL*

Śląsk - Eine fotografische (Winter-)Entdeckung

In Lubowitz, Geburtsort des Joseph Freiherr von Eichendorff, war am zweiten Februar-Wochenende die Sonne nur sehr selten zu sehen. Das bot aber dennoch den passenden Hintergrund für viele fotografische Entdeckungen in der weiten oberschlesischen Winterlandschaft. Die Wolken sorgten mit Schneefall dafür, dass Himmel und Landschaft in ihrem Weiß und Grau miteinander verschmolzen. Dass Landschaft in der Fotografie aber viel mehr ist als lediglich „Himmel plus X“, das erfuhren am vergangenen Wochenende die Teilnehmer des Fotoworkshops „Śląsk, Slezsko, Schlesien - Eine fotografische Entdeckung“.

In Lubowitz konnte man sie immer wieder beobachten, wie sie bei stürmisch-kaltem Winterwetter und Schneefall mit ihren Fotoapparaten um die alte Lubowitzer Schlossruine herumliefen um auszuprobieren, was sie zuvor im Seminarraum des benachbarten Eichendorff-Zentrums besprochen hatten. Die fotografischen Ergebnisse wurden anschließend gemeinsam ausgewertet und individuell mit Hilfe des Bildbearbeitungsprogrammes Gimp am Computer optimiert. Die ersten Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.

Die Erstellung und Pflege dieses Blogs ist ebenfalls Inhalt der Seminarreihe, bei der nicht nur schöne Fotos entstehen, sondern gezielt auch Kompetenzen zum Nutzen von regionalen und überregionalen Medien auf- und ausgebaut werden sollen, sagt Seminarreferentin und Redakteurin der Landeszeitung Susanne Beckmann. Dass daraus jetzt ein internationales, mehrteiliges Projekt geworden ist, welches obendrein weitere Aspekte, wie die nachbarschaftliche Begegnung und das Kennenlernen und Gestalten eines gemeinsamen Stückes Heimat beinhaltet, darüber sind die Organisatoren sicher nicht betrübt.

Die nächsten Treffen der Seminarreihe finden vom 5. bis 8. März in in Opava/Troppau in Tschechien und vom 2. bis 5. April in Görlitz statt.

Lars Joachim

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